Wenn Pubertiere auf die (Prä)-Menopause treffen

Regina Fischer • 28. Juli 2025

Familiäre Ausnahemezustände: Pubertier (männlich oder weiblich) trifft die Wechseljahre

Auf den ersten Blick könnten sie unterschiedlicher kaum sein:

Die Pubertät – voller Aufbruch, Veränderung, Wachstum.
Die Perimenopause – oft verbunden mit Abschied, Umbruch, Neuorientierung.
In der Pubertät fährt das Hormonsystem langsam hoch. Die Eierstöcke beginnen, Östrogen und Progesteron zu produzieren. In dieser ersten Zeit laufen Zyklen oft noch ohne Eisprung ab, Hormone steigen und fallen sprunghaft, der Zyklus ist unregelmäßig. Körper und Psyche geraten in Bewegung:

Stimmungsschwankungen, Hautprobleme, Schlafstörungen und emotionale Achterbahnfahrten gehören fast immer dazu.
In der Perimenopause passiert genau das Gleiche, nur rückwärts. Die Eierstöcke stellen schrittweise die Hormonproduktion ein. Der Eisprung bleibt häufiger aus, Progesteron sinkt früh ab, das Östrogen schwankt stark. Auch hier ist der Zyklus instabil, PMS-Symptome nehmen zu,


Reizbarkeit, Erschöpfung, Schlafprobleme oder ein emotionales Durcheinander sind an der Tagesordnung.
Was hormonell passiert: 

  • Progesteron ist in beiden Phasen niedrig oder fehlt phasenweise ganz, weil kein Eisprung stattfindet – was sich z. B. in Schlafproblemen, innerer Unruhe oder Zyklusunregelmäßigkeiten zeigt
  • Östrogen schwankt stark – mal gibt es einen Überschuss (was zu Spannungszuständen führt), dann wieder einen Mangel (was sich in Traurigkeit oder Antriebslosigkeit äußert).
  • Das Nervensystem ist stark beteiligt, da die Sexualhormone eng mit Botenstoffen wie Serotonin und GABA zusammenarbeiten. Stimmungsschwankungen, innere Nervosität oder das Gefühl, „neben sich zu stehen“, sind dadurch in beiden Phasen häufig.
Auch körperlich gibt es Überschneidungen:
Gewichtsschwankungen, Hautprobleme, Schlafstörungen, verändertes Körperbild oder ein empfindlicherer Zyklus.


Perimenopause trifft auf Pubertier. Zwei Körper, zwei Psychen, beide im Ausnahmezustand und beide suchen Halt, Orientierung, Abgrenzung. Und obwohl beide eigentlich ähnliches durchmachen, sind sie in ihrer Wahrnehmung oft meilenweit voneinander entfernt.
Das Verständnis dafür, dass beide gerade in einem hormonell instabilen Zustand sind, kann enorm entlasten. Nicht alles ist persönlicher Angriff, manches ist es schlicht biochemisch bedingt.


Was jetzt beiden gut tut

• Nährstoffreiche Ernährung, um Blutzucker und Hormone zu stabilisieren  

• Ruhephasen und erholsamer Schlaf – auch tagsüber  

• Bewegung, um Spannungen abzubauen und das Nervensystem zu entlasten  

• Austausch, um Emotionen aufzufangen und das Gespräch mit dem Rest der Familie  

• Pflanzenkraft, die sanft reguliert und stärkt  

Ashwagandha – beruhigt das Nervensystem, fördert Schlaf - nicht mit Antidepressiva kombinierbar

Rhodiola – stärkt Stressresistenz, hebt die Stimmung nicht mit Antidepressiva kombinierbar- 

Passionsblume – angstlösend, hilfreich bei Einschlafstörungen

Lavendel – entspannend, angstlösend - zum Beispiel im Diffusor

Baldrian – beruhigend bei Einschlafstörungen und Anspannung - braucht einige Zeit, bis es wirkt

Zitronenmelisse – ausgleichend bei innerer Unruhe und PMS 

Eine sorgfältige Auswahl ist entscheidend. Gerade in sensiblen Zeiten wie diesen ist es besser, gezielt und sanft zu unterstützen. Gerne mit meiner Begleitung für beide Seiten
 

Mit mehr Verständnis und Wissen in der Familie und mit Achtsamkeit und ein wenig Unterstützung aus der Natur, können wir diese Übergänge nicht nur überstehen, sondern auch als Chance für einen neuen Zugang zu uns selbst erleben.

Bucht Euch gerne einen kostenlosen Orientierungstermin bei mir unter: https://calendly.com/praxis-gesundundentspannt/30min?month=2025-07