Künstlich oder bioidentisch | Hormonwissen

Regina Fischer • 22. Juni 2025

Ein Blick hinter die Hormonkulissen


Natürlich oder künstlich? Bioidentisch oder körpereigen? Hormone verständlich erklärt
 
Hormone – ein Wort, das oft fällt, wenn es um Wechseljahre, Zyklus oder Verhütung geht. Doch nicht alle Hormone sind gleich. Ein entscheidender Unterschied: Sind sie natürlich oder künstlich?
 
Was sind bioidentische Hormone – und worin liegt der Unterschied zu körpereigenen?
 
Körpereigene Hormone sind jene, die dein Körper selbst bildet – wie Progesteron oder Östradiol. Bioidentische Hormone hingegen werden im Labor hergestellt, sind aber in ihrer Struktur exakt gleich. Dein Körper erkennt sie als „eigene“ und kann sie ganz natürlich nutzen. Im Gegensatz dazu stehen künstliche Hormone wie Gestagene oder Ethinylestradiol, die synthetisch verändert sind – und oft andere (teils unerwünschte) Wirkungen haben.  Kurz erklärt:
 
  •     Körpereigen = vom Körper selbst produziert
  •     Bioidentisch = identisch zum körpereigenen Hormon, aber von außen zugeführt (z. B. als Creme, Kapsel oder Gel)
     Progesteron – das natürliche Wohlfühlhormon
  • Sorgt für besseren Schlaf, innere Ruhe und eine starke Schilddrüse. Unterstützt sogar die Stressresistenz.
 Gestagene – künstliche Nachmacher
  • Stecken in Pille & Co., unterdrücken den Eisprung und können Stimmung, Haut und Gewicht beeinflussen. Nebenwirkungen sind individuell sehr verschieden.
 
Östradiol vs. Ethinylestradiol
Natürliches Östradiol wirkt sanft und harmonisch im Zyklus. Das künstliche Ethinylestradiol (z. B. in der Pille) wirkt stärker, unterdrückt den Zyklus und kann Leber, Schilddrüse und Blutgerinnung beeinflussen.
 
Künstliche Hormone = Hormonblockade | Der Schneewittcheneffekt
Senden die Botschaft an den Körper: „Ich brauche nichts mehr tun.“ Das Resultat: Kein Eisprung, kein Zyklus, keine eigene Hormonbildung – oft mit langem „Wiederaufwachprozess“ nach dem Absetzen. Der magische Kuss des Prinzen klappt oft nicht so schnell wie gewünscht. Hilfe gibt es in meiner Praxis!
 
Was viele nicht wissen: Künstliche Hormone können die Schilddrüse ausbremsen, die Stressachse stören und den Bedarf an Mikronährstoffen erhöhen – was sich auf Stimmung, Energie und Immunsystem auswirkt.
 

✅ Natürliches Progesteron & Östradiol:
 
  •     wirken wie deine eigenen Hormone
  •          unterstützen Körper & Balance
  •          sind in der Regel gut verträglich
     ⚠️ Künstliche Hormone: 
  •     unterdrücken die Hormonproduktion
  •     können vielfältige Nebenwirkungen haben
     Und jetzt brechen wir mal eine Lanze für zwei gängige Präparate:
 
Famenita
✔ Wirkstoff: Progesteron (bioidentisch)
✔ Kategorie: Bioidentisches Progesteron
✔ Einsatz: Zyklusstörungen, Wechseljahresbeschwerden
 
Estreva
✔ Wirkstoff: 17β-Östradiol (bioidentisch)
✔ Kategorie: Bioidentisches Östradiol
✔ Form: Transdermales Gel zur Östrogentherapie
 
➡ Wer hätte das gedacht? Diese beiden sind tatsächlich bioidentisch – und damit viel verträglicher als ihr synthetisches Pendant.  (Ja, die Füllprodukte lassen wir mal außer Acht genauso wie die Tatsache, dass sie leider immer wieder ohne Hormonstatus nach Kassenleitlinie verordnet werden):