Fructose und Obst - gesund oder nicht?

Regina Fischer • 26. Juni 2025

Was hat Obst mit dem Winterschlaf zu tun?

 Wusstest Du, dass Fruktose einst unser Überlebens-Treibstoff war?
 
Vor Millionen von Jahren verloren unsere Vorfahren das Gen zur Herstellung von Vitamin C. Etwa zur gleichen Zeit geschah eine weitere bedeutende Veränderung – unsere Körper wurden extrem effizient darin, Fruktose in Fett umzuwandeln. Das war kein Fehler, sondern die Strategie der Natur, um uns das Überleben in Zeiten von Nahrungsmangel zu sichern.
 
So funktioniert es: Wenn wir Fruktose zu uns nehmen (z. B. aus Obst, Honig oder modernen verarbeiteten Lebensmitteln), sinken die zellulären ATP-Werte und der Harnsäurespiegel steigt. Das führt zu oxidativem Stress in den Mitochondrien, verlangsamt die Energieproduktion und versetzt den Körper in den „Fettspeichermodus“. Fruktose blockiert außerdem das Sättigungshormon Leptin (wir fühlen uns nicht satt), erhöht das Hungerhormon Ghrelin (wir bleiben hungrig) und fördert Insulinresistenz – alles Mechanismen, um möglichst viel Fett zu speichern.
 
Tiere wie Bären nutzen diesen Trick, um sich vor dem Winterschlaf eine Fettschicht anzufressen. Unsere Vorfahren nutzten ihn, um Dürren, Hungersnöte und Wanderungen zu überstehen.
 
Aber hier ist der Haken: Unser Körper ist immer noch so programmiert – nur dass wir heute ganzjährig von Fruktose umgeben sind, etwa in Säften, Limonaden und hochverarbeiteten Lebensmitteln oder den allseits als sooo gesund gehypten Obstsmoothies – und keine Hungersnot weit und breit.
 
Das Ergebnis? Fettleber, Übergewicht und metabolisches Chaos.
 
Die Natur bestraft uns nicht. Sie führt einfach ein überlebenswichtiges Programm aus, das heute brandgefährlich geworden ist.
 
Referenz: Johnson RJ, „Nature Wants Us to Be Fat“.