Fallbeispiel: „Drei Hormone, keine Diagnose – und ganz viel Frust“

Regina Fischer • 1. September 2025

Wechseljahre in der Leitlinienpraxis 

 Heute hatte ich wieder so ein Gespräch. Eins, das mich sprachlos zurücklässt und wütend. Leider ist dieser Vorfall keine Seltenheit. Im Gegenteil: Ich höre solche Geschichten regelmäßig von frustrierten Frauen in den Wechseljahren, die sich nach einem Besuch in einer gängigen Kassen-Gynäkologie-Praxis mehr allein gelassen fühlen als je zuvor.
 
Aber der Reihe nach.
 
Die Patientin, mit der ich heute sprach, ist 57 Jahre alt. Sie war bereits vor gut einem Jahr bei mir. Damals kam sie mit verschiedenen Beschwerden, fühlte sich von und bei ihren bisherigen Arztbesuchen unverstanden, abgefertigt und im Regen stehen gelassen.
 
Wir hatten damals eine gründliche Anamnese gemacht und eine Speichelhormonanalyse durchgeführt. Ergebnis: ein leichter Progesteronmangel, etwas erhöhtes Östrogen und vor allem – deutlich zu hohe Cortisol(Stresshormon)werte und das über den ganzen Tag bis abends. Stress – ein Dauerbegleiter vieler Frauen in diesem Alter.
 
Mit naturheilkundlicher Unterstützung, gezielter Ernährung und einem individuell angepassten Stressmanagement konnte sie damals spürbar etwas verändern. Es ging ihr besser.
 
Nun ist ihr Zyklus eine ganze Weile vollständig erloschen – sie befindet sich in der Postmenopause. Also: Vorsorgetermin bei der Gynäkologin. Klingt erstmal nach einem sinnvollen Schritt.
 
Doch was passierte? Statt eines Gespräches, einer Hormondiagnostik oder gar eines auf sie abgestimmten Therapieplans,  bekam sie einfach drei Hormonpräparate verordnet. Fertig. Kein Test. Kein Blick auf individuelle Werte. Kein Interesse. Ein explizites „Ein Hormontest ist nicht nötig“. Die Verordnung sei „leitliniengerecht und symptombezogen“. Punkt.
 
Die Patientin war irritiert. Verunsichert. Und ehrlich gesagt: tief frustriert.
 
Also kam sie wieder zu mir. Wir machten einen neuen Speicheltest. Ergebnis: ein deutlich ausgeprägterer Progesteronmangel, Östrogen weiterhin im oberen Normbereich. Dies weist also auf eine relative Östrogendominanz hinweist. Dafür gab es aber eine inzwischen deutlich verbesserte Stresskurve. Und ein in paar weitere Erkenntnisse, die hier den Rahmen sprengen würden.
 
Heute war also die Nachbesprechung. Mit beiden Hormonprofilen, und zwar dem alten und dem aktuellen,  ging sie nochmals zur Ärztin, in der Hoffnung, die verordneten Präparate sinnvoll auf Basis der tatsächlichen Hormonwerte anpassen zu können.
 
Und was passierte?
 
Sie wurde fast aus der Praxis geworfen.
 
Kein Blick auf die Werte. Keine Bereitschaft zur Diskussion. Die Aussage: „Die Werte sind irrelevant, Speichel sowie auch Blut. Ihre Verordnung sei symptombezogen und entspräche den Leitlinien.“ Allerdings fand heute kein Gespräch über die aktuellen Symptome statt....
 
Streitgespräch. Sprachlosigkeit. Eine Patientin, die sich abgelehnt, nicht ernst genommen und völlig entmündigt fühlt. 
 
Ich frage mich wirklich: Was läuft da schief? Wie kann es sein, dass Frauen ab einem gewissen Alter so wenig Gehör finden? Dass sie mit pauschalen Verordnungen abgespeist werden, ohne Blick auf ihre persönlichen Bedürfnisse und biologischen Gegebenheiten?

 Interessiert es niemanden mehr, dass daraus Krankenstand entsteht und Schaden für die Wirtschaft??????
 
Ja, es gibt Leitlinien. Aber es gibt auch Menschen. Und Hormone sind nichts, was man „nach Gefühl oder Leitlinien“ verordnen sollte. Es ist frustrierend – und ehrlich gesagt: traurig – mitanzusehen, wie viele Frauen in der klassischen Gynäkologie allein gelassen werden. 

 Aber zum Glück gibt es auch die anderen Geschichten.
 
Die leisen, achtsamen. Die, in denen Frauen sich entscheiden, ihre Wechseljahresreise bewusst und begleitet zu gehen – Schritt für Schritt, in ihrem eigenen Tempo. Mit mir an ihrer Seite. Ohne Druck, ohne starre Schemata. Und ja, vielleicht dauert dieser Weg ein wenig länger. Vielleicht ist er nicht immer bequem. Aber er ist ihr Weg.
 
Diese Frauen berichten davon, wie gut es tut, sich gesehen und verstanden zu fühlen. Nicht nur als „Fall“, sondern als Mensch. Sie spüren wieder Verbindung zu ihrem Körper, lernen ihre Symptome zu deuten – und bekommen Werkzeuge an die Hand, um selbst wieder die Steuerfrau ihres Hormonboots zu werden.
 
Keine stürmische Fahrt am Mast festgezurrt, ausgeliefert einem Medikamentenplan, den sie selbst nicht nachvollziehen können. Sondern eine Reise mit innerem Kompass – und mit echter, nachhaltiger Begleitung.
 
Das sind die Momente, die Mut machen. Und Hoffnung geben. 

Noch schöner fände ich es, wenn wir unser komplexes Wissen über die ganzheitliche Hormonbalance aber mit der Kassenmedizin vereinen könnten. Partnerschaftlich und unterstützend. Zum Wohle von uns Frauen.

Du möchtest Dich verstanden fühlen – nicht abgefertigt?
Dann lass uns ins Gespräch kommen. In einem kostenlosen 15-minütigen Kennenlerngespräch schauen wir gemeinsam, ob und wie ich Dich auf Deiner Wechseljahresreise begleiten kann.
Ganz ohne Druck, dafür mit echtem Interesse an Dir und Deiner Geschichte.
 
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