Hormone: Was das Herz aus dem Takt bringt, wenn es nicht die Wechseljahre sind.
Regina Fischer • 3. Oktober 2025
Gründe und Ursachen - ohne Wechseljahre
Blutdruckmedikamente, Blutzucker und Herzrhythmus – was ist dran am Zusammenhang?
Viele Menschen nehmen dauerhaft Medikamente zur Blutdrucksenkung – oft über Jahre hinweg. Was viele nicht wissen:
Einige Blutdrucksenker können den Zuckerstoffwechsel
beeinflussen und damit das Risiko für Prädiabetes oder eine Verschlechterung der Glukosetoleranz erhöhen.
1. Betablocker und das Risiko für Prädiabetes
Was Betablocker tun:
- Sie senken den Blutdruck, indem sie die Wirkung des sympathischen Nervensystems auf das Herz und die Gefäße bremsen.
- die Insulinempfindlichkeit senken
- die Insulinausschüttung hemmen
- eine Gewichtszunahme begünstigen
Bei Problemen mit dem Blutzucker bitte die Verordnung ärztlich abklären lassen und bitte vor allem bei Frauen nicht auf die Wechseljahre schieben lassen.
2. Bestimmte Diuretika – was ist das Risiko?
- Harntreibende Medikamente, die oft in Kombination mit anderen Blutdrucksenkern verschrieben werden.
Mögliche Effekte auf den Blutzucker:
- Sie können den Kaliumverluste fördern, was die Insulinfreisetzung beeinträchtigen kann.
- Sie können die Insulinempfindlichkeit verringern.
Auch hier gilt: bei Anzeichen für Insulinresistenz oder Prädiabetes bitte die Verordnung ärztlich überprüfen lassen und ggfls um besser verträgliche Verordnung bitten!
Medikamentenwahl individuell abwägen. Denn: Ja, bestimmte Blutdrucksenker können den Zuckerstoffwechsel negativ beeinflussen. Hier muß ärztlich abgewogen werden, ob es besere Alternativen gibt.
Die Reaktion auf ein Medikament ist jedoch individuell: Faktoren wie Übergewicht, familiäre Vorbelastung, metabolisches Syndrom oder bereits bestehende Insulinresistenz spielen eine große Rolle.
Bei Unsicherheiten sollte eine Rücksprache mit dem behandelnden Arzt erfolgen. Eventuell ist eine Umstellung auf metabolisch günstigere Präparate möglich.
Insulinspitzen und Herzrhythmusstörungen: Wie hängt das zusammen?
Ein weiterer und auch weniger bekannter Zusammenhang betrifft die Wirkung von Insulinspitzen auf das Herz, insbesondere im Hinblick auf Herzrhythmusstörungen.
1. Hypoglykämie durch Insulinspitzen
Nach einer sehr zuckerreichen Mahlzeit schüttet der Körper oft viel Insulin aus. In manchen Fällen folgt darauf eine sogenannte reaktive Hypoglykämie, also ein schneller Abfall des Blutzuckerspiegels.
Mögliche Folgen: Aktivierung des sympathischen Nervensystems (z. B. Adrenalin-Ausstoß)
- Herzrasen, Herzstolpern, Extrasystolen oder sogar Vorhofflimmern
- Symptome wie Zittern, Unruhe, Schwäche oder Schweißausbrüche
Insulin reguliert nicht nur den Blutzucker, sondern beeinflusst auch den Kaliumspiegel im Blut:
Es schleust Kalium in die Zellen → kann zu Hypokaliämie führen
Ein niedriger Kaliumspiegel ist ein Risikofaktor für Herzrhythmusstörungen
Besonders gefährdet:
- Menschen mit Diabetes und unter Insulintherapie
- Menschen mit Herzvorerkrankungen oder Elektrolytstörungen
- Personen, die Diuretika einnehmen (Kaliumverlust!)
Was kann man tun?
- Stabile Blutzuckerwerte anstreben, z. B. durch:
- Ballaststoffreiche, niedrig-glykämische Ernährung
- Mehr Eiweiß und gesunde Fette zu den Mahlzeiten
- Regelmäßige Bewegung
- Elektrolythaushalt im Blick behalten – v. a. Kalium und Magnesium
- Nicht nur ein Langzeit-EKG sondern auch um ein
- Blutzuckermonitoring in Absprache mit der Ärztin/dem Arzt bitten!!
Ein weiterer Auslösefaktor für Herzrhythmusstörungen kann übrigens auch Histamin sein. Leider sind manche Medikamente sogenannte Histaminliberatoren. Siehe hierzu ältere Blogbeiträge, auch im Zusammenhang mit Hormonen!
Bestimmte Medikamente können den Zuckerstoffwechsel negativ beeinflussen.
Zudem können starke Insulinspitzen indirekt zu Herzrhythmusstörungen führen und zwar über Hypoglykämie oder Elektrolytverschiebungen.
Eine individuell angepasste Medikation, stabile Blutzuckerwerte und eine gesunde Lebensweise können helfen, Risiken zu reduzieren.
Hinweis: Dieser Beitrag ersetzt keine medizinische Beratung. Bei Fragen zur eigenen Medikation oder bei Symptomen wie Herzstolpern oder häufigem nächtlichem Erwachen sollte immer ärztlicher Rat eingeholt werden.