Warum komplexe Kohlenhydrate so wichtig für deine Hormone sind

Regina Fischer • 15. April 2025

Wie du mit der richtigen Ernährung GABA, Cortisol und deinen Hormone balancierst

(Quelle: Lara Briden - eine ganzheitliche amerikanische Ärztin)

Hast du dich schon mal gefragt, warum du schlechter schläfst, gereizter bist oder deine Periode plötzlich ausbleibt – obwohl du „gesund“ isst? Vielleicht hast du, wie viele Frauen, die 'guten' Kohlenhydrate stark reduziert, um Gewicht zu verlieren oder deine Energie zu steigern. Doch was gut gemeint war, kann deinem Hormonsystem mehr schaden als helfen.

Gerade Frauen ab 30 – und ganz besonders ab ca. Mitte 40 – reagieren sehr sensibel auf das, was wir ihnen „vorenthalten“. Und 'sanfte' bzw gute Kohlenhydrate gehören dazu. Genauer gesagt: komplexe Kohlenhydrate wie Kartoffeln, Reis, Süßkartoffeln oder Hirse. Sie sind nicht nur Energielieferanten, sondern echte Hormonhelfer.

Was komplexe Kohlenhydrate in deinem Körper bewirken
Komplexe Kohlenhydrate liefern deinem Körper Glukose – den bevorzugten Brennstoff für dein Gehirn, deine Muskeln und vor allem deine Hormone. Sie helfen bei der Produktion von GABA, einem beruhigenden Neurotransmitter, der für erholsamen Schlaf, weniger Ängste und ein starkes Immunsystem sorgt.

Gleichzeitig helfen dir komplexe Kohlenhydrate, deinen Cortisolspiegel zu regulieren – das Stresshormon, das oft zu viel und zu lange aktiv ist. Wenn du zu wenig gute Kohlenhydrate isst, muss dein Körper Cortisol einsetzen, um Energie aus der Leber freizusetzen. Das ist kurzfristig okay – langfristig bringt es aber dein hormonelles Gleichgewicht ins Wanken.

Zyklusverlust durch zu wenig Energie
Viele Frauen, die sich lange Low-Carb ernähren, bemerken irgendwann, dass ihre Periode ausbleibt oder unregelmäßig wird. Der Körper schaltet auf Sparmodus, weil er zu wenig Energie zur Verfügung hat – ein Zustand, der „hypothalamische Amenorrhoe“ genannt wird. Kein Eisprung bedeutet nicht nur keine Fruchtbarkeit – sondern auch keine Progesteronproduktion. Und das Hormon brauchst du dringend: für deinen Schlaf, deine Nerven, dein Herz und deine Knochen.

Besonders betroffen sind Frauen, die viel Stress haben, sportlich aktiv sind oder sich bewusst zu „clean“ ernähren - was daraus folgen kann sind:
  • Ausbleibende oder schwache Periode
  • Schlafprobleme und nächtliches Aufwachen
  • Frieren, Haarausfall, Stimmungsschwankungen
  • Geringe Libido und Konzentrationsprobleme

So kannst du deine Hormone mit Ernährung unterstützen
Wenn du dich hier wiedererkennst, ist es an der Zeit, deiner Ernährung mehr Wärme und Energie zu geben – ganz ohne schlechtes Gewissen. Hier sind meine Empfehlungen:

  • Füge komplexe Kohlenhydrate in jede Mahlzeit ein – z. B. Reis, Kartoffeln, Kürbis oder Hirse.
  • Iss regelmäßig, vor allem am Morgen und nach körperlicher Aktivität.
  • Erlaube dir Sättigung und Genuss – das signalisiert deinem Körper Sicherheit.
  • Höre auf deinen Körper, nicht auf Diättrends – dein Zyklus ist ein wertvoller Kompass.
  • Gib dir Zeit. Hormone brauchen manchmal Wochen oder Monate, um sich zu regulieren.
  • Suche Dir Hilfe - zum Beispiel im Hormondetektivbüro


Fazit: Gute Kohlenhydrate sind kein Feind – sondern ein Geschenk für dein Hormonsystem

Du musst nicht „zurück zur Pasta-Party“ – aber du darfst aufhören, komplexe Kohlenhydrate zu fürchten. Sie sind keine Dickmacher, sondern wichtige Bausteine für deine hormonelle Balance, dein Wohlbefinden und deine weibliche Kraft. Besonders in Phasen wie den Wechseljahren oder bei hormonellen Beschwerden wie Hashimoto, Nebennierenschwäche oder Zyklusveränderungen, sind sie unverzichtbar. Und wie immer gilt: die Menge macht es aus. Ob Gift oder Gewicht!

Dein Körper liebt es, wenn du ihm gibst, was er braucht. Und manchmal bedeutet das: eine warme Schüssel mit Süßkartoffeln statt ein weiterer Tag mit Salat und Skyr oder kaltem Quark.